Die Gefahren von Warmwasserrohrleitungen: Verbrühung oder Legionellen
Rohrleitungen, in denen warmes Wasser transportiert wird, bergen gleich mehrere Gefahren. Zwei der bekanntesten Gefahren sind Verbrühungen, die durch das warme Wasser beim Menschen entstehen können und die Infizierung mit Legionellen. Diese Bakterien, deren Lebensraum das warme Wasser unter anderem von Warmwasserrohrleitungen ist, sind Auslöser der sogenannten Legionärskrankheit. Beide Gefahren gleichzeitig auszuschließen ist unmöglich, denn beide Gefahren beeinflussen sich direkt.Das Umweltbundesamt veröffentlichte bereits vor ein paar Jahren eine Broschüre, in der es unter anderem auch um die Legionärskrankheit ging. Die Legionärskrankheit wird durch ein Bakterium, die Legionellen, ausgelöst. Diese Bakterien wurden erstmalig 1976 entdeckt. Bei einem Kongress ehemaliger Soldaten, infizierten sich mehrere Teilnehmer mit diesem Bakterium. Von diesem Kongress stammt auch der Name „Legionärskrankheit“. Der Lebensraum der Bakterien ist warmes Wasser mit einer Wassertemperatur von 25 bis 50 Grad. Aus diesem Grund empfahl das Umweltbundesamt bereits 2006, man solle warmes Wasser mit einer Mindesttemperatur von 60 Grad durch die Wasserleitungen transportieren, damit die Bakterien abgetötet würden.
Diese Wassertemperatur birgt jedoch eine andere Gefahr. Zwar kann man bei dieser Temperatur sicher gehen, dass eine Infizierung mit den Legionellen nicht mehr möglich ist, allerdings kann man sich bei diesen Temperaturen bereits schwere Verbrühungen zuziehen. Denn bei zu großer Hitze wird das Zellgewebe der Haut zerstört. Bei Temperaturen von 45 bis 51 Grad können Zellschädigungen eintreten, wenn das Wasser mit dieser Temperatur länger als eine Minute auf die Haut einwirkt. Zwischen 51 bis 70 Grad werden die Hautzellen schon nach Sekunden geschädigt. Und ab 70 Grad tritt eine sofortige Schädigung der Haut ein. Da die Empfehlung der Warmwassertemperatur bei mindestens 60 Grad liegt, riskiert man bei Rohrleitungen, die warmes Wasser transportieren, Verbrennungen und Verbrühungen mittlerer bis schwerer Art.
Wir empfehlen deshalb, solche Rohrleitungen immer zu markieren, auch wenn diese wärmegedämmt sind. Durch die Markierung als Rohrleitung für Warmwasser, kann man Personen, die an diesen Rohrleitungen oder in deren Nähe arbeiten müssen, darauf hinweisen, dass von den Rohrleitungen eine direkte Gefahr ausgehen könnte. Das Kennzeichnungsschild mit Fließrichtungsangabe für Warmwasser ist grün mit weißer Schrift.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verbr%C3%BChung
http://de.wikipedia.org/wiki/Legionellen
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3058.pdf
Legionellen im Trinkwasser:
Der Bund muss sich darum kümmern, dass die Krankheitserreger Legionellen im Wasserwerk gefiltert werden. Dann gibt es das Warmwasserproblem nicht mehr. Genau das tut aber der Bund nicht, weil er den Wasserversorgungsunternehmen nicht auf die Füße treten will. Der Bund akzeptiert Straftatbestände, wenn er Krankheitserreger wie die lebensgefährlichen Legionellen im Trinkwasser duldet.
Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann
soddemann-aachen@t-online.de